
Direktvertrieb: Definition, Verdienst und Einstiegschancen
Direktvertrieb: Was ist das eigentlich?
Kennst du auch schon jemanden, der erfolgreich im Direktvertrieb arbeitet? Dann bist du nicht allein, denn einige bekannte Firmen mit begehrten Produkten setzen seit Jahren auf diese interessante Vertriebsform, sie beschäftigen entsprechend viele engagierte Verkäufer. Wir sagen dir, was du in diesem Job tun musst, zeigen, wie du eine seriöse Firma findest und informieren über die Verdienstchancen. Aber erst einmal in Kurzform:
Was ist die Direktvertrieb Definition?
- Direkter Verkauf vom Hersteller an den Endkunden, ohne Zwischenhändler
- Findet sowohl B2C (an private Kunden) als auch B2B (an Firmen) statt
- Selbständige/r Verkäufer/in benötigt keine Geschäfts- oder Lagerräume
- Verkauf häufig über persönlichen Kontakt, aber auch auf digitalen Wegen
- Oft mit progressiven Provisionsmodellen (wachsender Erfolg = höhere Beteiligung)
Geschichte des Direktvertriebes – welche Firmen machen mit?
Der Direktvertrieb ist alles andere als eine moderne Erfindung, es handelt sich sogar um die Ursprungsform des Verkaufens. Zwischenhändler haben sich in antiken Kulturen erst nach und nach entwickelt, ganz früher war jeder Hersteller für den Vertrieb seiner Waren selbst verantwortlich.
Direktvertrieb als Kerngeschäft: Ab den 1930er Jahren fand eine Art historisches Revival statt. Damals begann Firma Vorwerk damit, ihren nagelneuen Handstaubsauger namens „Kobold“ per Haustürverkauf an die Frau und den Mann zu bringen. Privatleute und Geschäftsinhaber wollten vorher per se nicht glauben, dass sie mit diesem neuartigen Gerät Vorteile haben würden – bis der Vorwerkvertreter den persönlichen Beweis antrat.
Im Zuge des Wirtschaftswunders der 50er und 60er Jahre florierte der Direktvertrieb an der Haustür und auf Home-Partys. 1962 eröffnete eine gewisse Firma „Tupperware“ ihre erste Niederlassung in Deutschland und füllte die Küchenschränke mit ungemein praktischen Kunststoffbehältern.
1975 startete das heute noch bekannte Multi-Level-Marketing Unternehmen (MLM) Anway seine Variante des Direktvertriebs in unserem Land – und 1992 gesellte sich der Allgäuer Hundefutterhersteller Reico mit seiner naturgesunden Kost dem Empfehlungsmarketing hinzu, ebenfalls mit riesengroßem Anklang.
Wer mehr dazu wissen will: Hier listen wir die 10 erfolgreichsten Direktvertrieb Firmen in Deutschland auf. [LINK]
Was fällt heute alles unter Direktvertrieb?
Haustürgeschäfte sind längst passé, niemand möchte mehr in den eigenen vier Wänden von Vertretern belästigt werden. Was zählt heute stattdessen zum Direktvertrieb?
Der Direktvertrieb ist heute zum Glück sehr viel weiter gefasst, vor allem dank der digitalen Möglichkeiten im e-Commerce. Als Handelsvertreter für Reico triffst du deine Kunden und Kundinnen zwar noch auf dem Hundeplatz oder bei der Hundeschule, du hast aber auch die Freiheit, dir eine eigene Webseite zuzulegen, über Social Media zu kommunizieren und deine Futterberatung per Video-Call anzubieten. In Notfällen bist du, wenn du willst, per WhatsApp jederzeit erreichbar. Manchen treuen Abnehmer bekommst du nie persönlich zu Gesicht, avancierst aber trotzdem zu seiner Vertrauensperson in Sachen Hundegesundheit, -pflege und -ernährung.
Welcher Direktvertrieb ist der beste?
Wahrscheinlich fragst du dich nun: Was lohnt sich für mich, wo sollte ich am besten als Vertriebspartner einsteigen? Achte bei deiner Wahl vor allem auf die folgenden vier Punkte:
- Seriosität: Steige bei einem langjährig etablierten Unternehmen ein
- Interesse: Schau dir die Produkte an und wähle, was dich interessiert
- Schulung: Eine kostenlose Ausbildung eröffnet dir alle Möglichkeiten
- Provisionen: Achte auf wachsende Verdienstmöglichkeiten und Boni
- Flexibilität: Freie Zeiteinteilung ist besonders familienfreundlich
Achtung! Unseriöse Network Marketing Firmen meiden: Wo es viel zu holen gibt, da sammeln sich leider auch die schwarzen Schafe. An dieser Stelle warnen wir vor unseriösen Schneeballsystemen, die Reichtum über Nacht versprechen. Seriöser Direktvertrieb bedeutet immer Arbeit und Engagement – und es muss ein hochwertiges Produkt dahinterstehen, das sich für die Kunden und Kundinnen wirklich zu kaufen lohnt.
Was kann man im Direktvertrieb verdienen?
Jetzt bist du schon ein gutes Stück weiter, fehlt noch der Blick ins Portemonnaie: Welche Verdienstchancen ergeben sich für mich im Direktvertrieb? In unserem Artikel zum Thema „Finanzielle Chance oder Gefahr“ legen wir konkrete Zahlen auf den Tisch und führen auch weiter aus, wie du die schwarzen von den weißen Schafen unterscheiden kannst.
Hier nur eines dazu: Bei einer seriösen Firma verdienst du als Freelancer entsprechend deines Erfolgs. Am Anfang wird sich deine Provision noch in bescheidenen Grenzen halten, denn du musst erst deinen eigenen Kundenkreis aufbauen und erweitern. Danach wird es immer mehr, und zwar nicht nur, weil die Menschen Monat für Monat mehr bei dir bestellen, sondern auch, weil dein Provisionsanteil am Umsatz steigt. So erarbeitest du dir ein ordentliches Einkommen und kannst, wenn alles gut geht, deinen Hauptjob irgendwann bedenkenlos ad acta legen.
Karriere im Direktvertrieb: Übernimmst du größere Verantwortung, wirst du zum Beispiel Team- oder Regionalleiter, warten in seriösen Unternehmen attraktive Boni auf dich. Finde neue, begabte Mitarbeiter, bilde sie aus und mache deine Marke in der ganzen Region bekannt: So förderst du deine Karriere und fütterst dein Portemonnaie.
Der finanzielle Kuchen ist relativ groß und er wächst stetig an. Das sind die deutschlandweiten Umsätze im Direktvertrieb von 2011 bis 2021:
Jahr |
Umsatz in Mrd. Euro |
Zuwachsquote |
2011 |
12,6 |
|
2012 |
14,0 |
7,7 % |
2013 |
14,6 |
4,3 % |
2014 |
15,3 |
4,8 % |
2015 |
16,3 |
6,5 % |
2016 |
17,0 |
4,3 % |
2017 |
17,6 |
3,7 % |
2018 |
17,6 |
0,23 % |
2019 |
18,6 |
5,0 % |
2020 |
18,7 |
0,9 % |
2021 |
19,1 |
1,9 % |
Quelle: Situation der Direktvertriebsbranche in Deutschland, Bundesverband Direktvertrieb Deutschland e.V.
Es spricht nichts dagegen, auf clevere Art in diesen Boom einzusteigen. Viel Glück dabei wünscht das Team von Nebenjob-Direktvertrieb!
FAQ
Wann ist Direktvertrieb sinnvoll?
Waren ohne Zwischenhändler direkt an den Endverbraucher zu verkaufen, das ist sinnvoll, wenn die jeweiligen Produkte einer besonderen Beratung dürfen. Dabei sind gute Beziehungen zwischen Vertriebler und Kundschaft von großer Bedeutung. Das schafft Vertrauen.
Was ist das Gegenteil von Direktvertrieb?
Das Gegenteil nennt sich „Handelsverkauf“. Dieses System baut auf diverse Zwischenhändler auf und ist mit entsprechenden Kosten verbunden, weil jeder ein Stück vom Kuchen abhaben will.
Wie viele Direktvertriebe gibt es in Deutschland?
2021 gab es in Deutschland etwas mehr als 900.000 Menschen, die im Direktvertrieb tätig waren. Nach Ende der harten Corona-Zeit dürfte sich die Zahl inzwischen auf eine Million zubewegen. Der Job als Direktvertriebler ist also gar nicht selten und oft erstaunlich auskömmlich.
Bildquelle: JenkoAtaman – stock.adobe.com
Ich bin seit 2010 glücklich selbständig und sehe immer wieder begabte, fleißige Menschen um mich, die das ebenfalls problemlos schaffen könnten. Oft braucht es nur etwas mehr Selbstbewusstsein und einen kleinen Ruck. In diesem Blog teile ich meine Tipps und Hilfen für alle, die in Zukunft gern beruflich auf eigenen Beinen stehen möchten. Meine Webseite: https://einfach-die-richtigen-worte.de/