10 Tipps für die Gewerbeanmeldung

von | Juli 25, 2024 | Rechtliche Aspekte

10 Tipps für die Gewerbeanmeldung – optimal durchstarten!

Es ist Zeit für die Selbstständigkeit? Du willst endlich dein eigener Chef werden, vielleicht vorerst nur im Nebengewerbe mit Aussicht auf mehr – oder direkt in die Vollen gehen. Die Gewerbeanmeldung gehört in diesem Fall zu den ersten Schritten, die du unbedingt erledigen musst. Keine Sorge, dieser Schritt macht kaum Mühe und mit unseren Tipps hast du ihn schnell erledigt.

Die Gewerbeanmeldung ist laut Gewerbeordnung nötig, wenn:

  • Du selbstständig beruflich tätig wirst, um Gewinn zu erzielen
  • Dein Job nicht den freien Berufen wie Arzt oder Journalist angehört
  • Du im Handwerk, Handel, Industrie oder als Dienstleister arbeiten willst

Kleinunternehmerregelung – dein Ticket in die Selbstständigkeit: Am Anfang sind deine Verdienstchancen wahrscheinlich nicht gewaltig. Wenn dein Gesamtumsatz unter 22.000 Euro im Kalenderjahr liegt (Stand: Juni 2024), dann profitierst du von der Kleinunternehmerregelung. Du musst keine Umsatzsteuer erheben und auch keine Umsatzsteuervoranmeldungen abgeben: eine angenehme Entlastung. 

Gewerbe anmelden – unsere 10 Tipps zum perfekten Start

1. Ab wann muss man ein Gewerbe anmelden?

Sobald deine Tätigkeit genug Geld einbringt, um nicht mehr als „Liebhaberei“ zu gelten, wird die Gewerbeanzeige fällig. Das heißt, mit keinem bis sehr wenig Gewinn bist du vielleicht noch aus dem Schneider, doch spätestens ab Einkünften von 410 Euro im Monat betreibst du ein Gewerbe. Erkundige dich direkt bei Aufnahme deiner neuen Tätigkeit nach der genauen Grenze, indem du bei der örtlichen Behörde (Gewerbeamt) anrufst.

Und denke daran: Der steuerliche Grundfreibetrag liegt noch um einiges höher! Wenn du alles in allem maximal 10.908 Euro im Jahr verdienst (Stand: Juni 2024), musst du trotz Gewerbeanmeldung keine Steuern bezahlen.

2. Gewerbe anmelden in der Nähe: Wo geht das?

Deine Stadt- oder Gemeindeverwaltung ist der Anlaufpunkt für deine Gewerbeanmeldung und auch für die Gewerbeabmeldung oder die örtliche Verlegung. Die Zuständigkeit liegt bei der Kommune, in der sich dein Betrieb oder deine Betriebsstätte beziehungsweise die Zweigniederlassung befindet. In der Regel gehört das Gewerbeamt der Stadt-, Gemeinde- oder Kreisverwaltung an, in größeren Städten kann es auch Teil der Bezirksämter sein. Normalerweise ist das ganz leicht über das Internet herauszufinden.

Die drei Möglichkeiten auf einen Blick:

  • Gewerbeamt / Ordnungsamt von Kommune oder Kreis
  • Bezirksamt in größeren Städten
  • Evtl. Online-Service deines Bundeslandes

Bei der Anmeldung legst du auch die Rechtsform deines kleinen Unternehmens fest und gibst eventuelle Gesellschafter an, falls vorhanden. 

3. Gewerbe anmelden – ist das alternativ online möglich?

Ob eine digitale Gewerbeanmeldung möglich ist, hängt von der jeweils zuständigen Behörde ab. Einige stellen bereits Online-Formulare zur Verfügung, andere nicht. Im letztgenannten Fall kannst du deine Anmeldung in der Regel persönlich oder postalisch durchführen. Frag einfach nach den Formularen für die Gewerbeanmeldung und fülle sie zu Hause in aller Ruhe aus oder erledige die Gewerbeanmeldung online.

4. Diese Berufe müssen keine Gewerbe anmelden

Freiberufler sind keine Gewerbetreibende, obwohl sie aus selbstständiger Arbeit ein regelmäßiges Einkommen erzielen. Das Einkommensteuergesetz (EstG) definiert die freien Berufe als „selbstständig ausgeübte wissenschaftliche, künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende oder erzieherische Tätigkeit.“ Die genaue Beschreibung findest du in § 18 Abs. 1 Nr. 1. Ebenso gilt für Unternehmen, die sich mit Urproduktion befassen (z.B. Land- oder Forstwirtschaft bzw. Fischerei), ein anderes Steuerrecht. 

Wenn du unter anderem einen selbstständigen Job im Direktvertrieb beim Hundefutterproduzenten Reico ausübst, betreibst du ein Gewerbe. Wer Artikel für die Lokalzeitung schreibt oder selbstgemalte Bilder verkauft, ist freiberuflich tätig.

Lukrativer Nebenjob gesucht? Vielleicht befindest du dich noch in der Planungsphase, auf der Suche nach dem selbstständigen Traumjob „nebenbei“. Dann frag gerne beim Team von Nebenjob-Direktvertrieb für Informationen über profitable Vertrieb Jobs. Wenn du ganz besonders gern Jobs mit Tieren magst und eventuell sogar einen treuen Vierbeiner an deiner Seite hast, kannst du dich direkt bei Reico online bewerben, um gesundes und artgerechtes Futter zu verkaufen. 

5. Das kostet normalerweise eine Gewerbeanmeldung

Die Gewerbeanmeldung Kosten fallen für deine gewerbliche Tätigkeit je nach Kommune unterschiedlich aus, sie liegen ungefähr zwischen 20 und 80 Euro. Eventuell kommen weitere Genehmigungen hinzu, zum Beispiel, wenn du einen Gastronomiebetrieb eröffnest. Dann fallen noch mehr Gebühren an. Außerdem zahlst du als Kleinunternehmer eine Jahresgebühr von ungefähr 30 bis 70 Euro im Jahr.

6. Muss ich mich auch beim Finanzamt anmelden?

Nach deiner Anmeldung beim Gewerbeamt erhältst du einen „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ vom örtlichen Finanzamt. Den füllst du aus und sendest ihn fristgerecht zurück. Eintragen musst du deine persönlichen Daten, deine Gewinneinschätzung und sämtliche Angaben zu eventuellen weiteren Einkünften. Dafür fallen keine Gebühren an, denn dem Finanzamt reicht es, wenn du Steuern zahlst.

7. Das solltest du unbedingt zur Gewerbeanmeldung mitbringen

Bringe zur Gewerbeanmeldung die folgenden Dinge mit:

  • Deinen Personalausweis
  • Ersatzweise deinen Reisepass
  • Oder deine Aufenthaltsgenehmigung

Nachweispflicht für bestimmte Berufe: Bei einigen Berufen benötigst du außerdem deine Qualifikationszertifikate oder andere Nachweise, wie zum Beispiel den Meisterbrief, wenn du einen Handwerksbetrieb eröffnen willst. Und als Makler bringst du deine Genehmigung nach § 34c GewO mit. Als Neueinsteiger im Direktmarketing entfällt das alles. 

8. Mit diesen Berufen brauchst du eine Gewerbeerlaubnis

Die meisten Gewerbe musst du einfach anmelden und schon bist du mit dabei. Andere wiederum sind erlaubnispflichtig, dazu gehören etwa der Betrieb von Spielhallen oder die Versicherungsberatung. Dieser Ratgeber der IHK sagt dir mehr dazu. Daneben existieren auch „überwachungspflichtige Gewerbe“, für die du ein polizeiliches Führungszeugnis einreichen musst. Der Schlüsseldienst gehört ebenso dazu wie die Detektei.

9. Für diese Tätigkeiten brauchst du eine Konzession

Einige Gewerbe sind sehr streng geregelt, diese darfst du nur mit einer Konzession ausüben. Wenn du zum Beispiel einen ambulanten Pflegedienst, ein Taxiunternehmen oder eine Gaststätte eröffnest, ist es mit einer einfachen Anmeldung beim Gewerbeamt nicht getan. Der zuständige Sachbearbeiter oder Sachbearbeiterin erklärt dir auf Nachfrage gewiss, was in diesem Fall zu tun ist.

10. Muss ich Mitglied bei der IHK oder HWK werden?

Als Gewerbetreibender oder Gewerbetreibende bist du verpflichtet, der Industrie- und Handelskammer oder der Handwerkskammer beizutreten. Daran führt kein Weg vorbei. Beitragspflichtig wirst du bei der IHK erst dann, wenn dein Gewinn über 5.200 Euro pro Jahr (Stand: Juni 2024) liegt und / oder deine Firma eine Eintragung im Handelsregister hat.

Zuletzt eine wichtige Faustregel: Es ist nie verkehrt, bei der zuständigen Behörde oder Institution kurz nachzufragen, wenn du dir über eine Angelegenheit nicht sicher bist. So stellst du sicher, das Richtige zu tun.

FAQ

FAQs

Wann sollte ich ein Gewerbe anmelden?

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Sobald du dich gewerblich selbstständig machst und Gewinn erzielen möchtest, solltest du dich beim örtlichen Gewerbeamt melden und dich zumindest beraten lassen. Oberhalb eines bestimmten, sehr niedrigen Umsatzes ist ein Gewerbeschein gesetzlich gefordert. Auch das Finanzamt muss von dir Bescheid erhalten.

Was macht man im Network Marketing?

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Im Network Marketing verkaufst du Produkte für ein bekanntes Unternehmen direkt an die Endkundschaft. Du bist selbständig tätig und erhältst deine Provision je nach erzieltem Umsatz. Bei freier Zeiteinteilung, eingebettet in flache Hierarchien, entscheidest du über Art und Dauer deines Engagements selbst. Das geht zum Beispiel bei Firma Reico oder bei Tupperware.

Wann wird aus meinem Hobby ein Gewerbe?

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Wenn du anfängst, mit deinem Hobby gewerblich aufzutreten, solltest du dich um eine Gewerbeanmeldung kümmern. Schon die Beteiligung am wirtschaftlichen Verkehr macht in der Regel einen Gewerbeschein erforderlich. Verdienst du nichts oder nur sehr wenig, kann dir das Amt wegen Liebhaberei Aufschub gewähren. Eine Gewerbeanmeldung hat aber keine Nachteile für dich.

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